Enrico Palazzo – oder auch: was der Sportclub-Platz mit der Anfield Road gemeinsam hat

Die Ostliga hat uns wieder – oder wir haben die Ostliga wieder. Je nachdem, wie man will. Jedenfalls gibt’s im Ostliga-Meisterschaftsbetrieb auch zwangsläufig wieder Ostliga-Schiedsrichter – wie eben naturgemäß auch am vergangenen Freitag.

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Auch wenn dieser Spielleiter vom Match gegen Ebreichsdorf wohl nicht die Hauptursache für den Ausgang war, schienen einige seiner Entscheidungen doch wie vom Zufallsgenerator bestimmt. Das taugt ja den meisten Fans nicht sooo.
Und wie’s dieser Zufall so will, bescherte er uns auch eine Regelauslegung, wie sie wohl auch berechtigt sein mag, wie wir sie so in freier Wildbahn nur selten sehen: Goalie Martin Kraus hielt den Ball länger (aber nicht viel) als sechs Sekunden. Judge Gregorits ließ das nicht auf sich beruhen. Mit einem „I am the law“ fiel ohne den Hauch einer vorherigen Abmahnung wegen Verzögerns das Fallbeil in Form eines indirekten Freistoßes, der zum Ausgleich führte.

Um auf den Beitragstitel zurückzukommen und die Parallele zur Anfield Road herzustellen: auch dem Liverpool FC wurde diese Regel zum Verhängnis – und zwar am 26.11.2015 in der Europa League. Damals bedurfte es allerdings satter 22 Sekunden bis sich der Schiri damals zum Eingreifen verpflichtet fühlte. Von 22 Sekunden war Goalie Kraus allerdings weit entfernt. Bordeaux durfte sich übrigens wie auch Ebreichsdorf aus dem resultierenden Freistoß über jeweils einen Treffer freuen.

Diese und einige andere Entscheidungen führten dann am Ende des Spiels zu einigen Pfiffen (vmtl auch in Liverpool).
So, da stehen wir nun also. Und wer zum Teufel ist nun Enrico Palazzo? Da muss man das Unterhaltungsfach wechseln und die Schublade mit der Aufschrift „Filmgeschichte“ aufmachen.

Für den Autor dieser Zeilen (er ist auch schon ein bissl älter) war es immer ein kleiner Trost, dass schon seit Beginn seiner FHT Zeit der Ärger über nicht nachvollziehbare Pfiffe mit der Erinnerung an Enrico Palazzo reduziert werden konnte.
Man hat sich richtig geärgert, wenn (natürlich felsenfest, weil mit 100%iger moralischer Überlegenheit wie jedem Fan eigen ist) eine Fehlentscheidung gegen das eigene Team getroffen wurde. Und hier kommt dann Enrico Palazzo ins Spiel. Es ist ein wenig eingeschlafen, dass jemand von der FHT während eines kurzen Moments empörter Stille mit dem Ruf „Das ist ja gar nicht der Schiedsrichter! Das ist ja Enrico Palazzo“, die FHT zum vielfach ausgestoßenen und amüsiert-verärgertem Ruf „Enrico Palazzo, Enrico Palazzo, Enrico Palazzo….“ aufruft.

Mit der Erinnerung an den seligen Leslie Nielsen und seine Szene als Baseball-Ref / Opernsänger in der Nackten Kanone ist der Ärger zwar nicht instantmäßig weg, aber es mischt sich wenigstens ein biss’l Amüsement dazu. Dazu kommt beim Autor auch noch Vorstellung, dass der Schiri, der sich ein mehrhunderfaches geschrieenes „Enrico Palazzo“ anhören muss, sich dann wohl vmtl fragt, wer denn dieser geheimnisvolle Mann sein mag.

Nun ja, sei’s wie’s sei – das Pfeifen sei natürlich auch jedem unbenommen – eh klar. Es wär trotzdem schön, wenn in Momenten wie dem freitäglichen, wieder die schon vor so vielen Jahren liebgewonnene Hommage an Leslie Nielsen zum Besten gegeben werden könnte. Weil Pfeifen kann jeder, aber den Enrico Palazzo, den gibt’s nicht überall.

In diesem Sinne: hey, es ist Enrico Palazzo!

 

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