Erklärung zum Transpi: „Free all Antifas“ beim Heimspiel am 20.10.2022

Während am Donnerstag die meisten von uns voller Spannung auf das Pokalspiel gegen die Wiener Austria warteten, wurden am Wiener Landesgericht sechs antifaschistische Aktivist*innen zu bedingten Haftstrafen von zwischen 4 bis 14 Monaten, mit einer Probefrist von 3 Jahren verurteilt. Dem ging eine Jahrelange Kriminalisierungswelle voraus: Die Betroffenen wurden observiert, es gab Hausdurchsuchungen und Verhaftungen am Arbeitsplatz durch die mit Sturmgewehren bewaffnete Spezialeinheit Cobra. Die Ermittlungen wurden nach §278 Strafgesetzbuch geführt – Bildung einer kriminellen Vereinigung. Pünktlich zu Prozessbeginn wurde dieser Vorwurf fallengelassen, schlussendlich ging es um angebliche Übergriffe gegen Mitglieder rechtsextremer Gruppierungen, sowie Sachbeschädigungen. 

Dieses Urteil soll alle treffen, die auf der Straße die Knochen gegen rechtsextreme Strukturen hinhalten. Es reiht sich ein in zahlreiche Repressalien gegen antifaschistische Bewegungen und Gruppen, nicht nur in Österreich. Die Schuldsprüche sollen Angst machen und jeder Person, die sich gegen rechte Umtriebe stark macht, das Gefühl vermitteln, einer allmächtigen Staatsgewalt ausgeliefert zu sein. Dem stellen wir uns mit der Forderung nach „Freiheit für alle Antifas“ entgegen. Der Staat soll wissen, dass er mit seiner Repressionslogik bei uns auf der Friedhofstribüne nicht durchkommt. Aktive Antifaschist*innen werden in unseren Reihen und auf der Tribüne immer willkommen sein. 

Transparentsprüche und Statements wie dieses hier sind nur kleine Mosaiksteine einer immer wichtiger werdenden Solidarität. Gerichtsverfahren kosten nicht nur Geld, sondern den Betroffenen auch viel Kraft und Nerven. Die Auswirkungen von Urteilen wie jenes, das hier ausgesprochen wurde, hängen lange nach. Ausdrücklich wollen wir dazu aufrufen, Spenden zur Bewältigung der Prozesskosten auf das untenstehende Solidaritätskonto zu überweisen. 

United we stand!

Für ein Ende der Staatsgewalt!

Spenden an:

Rote Hilfe Wien
IBAN: AT46 6000 0103 1036 9883
Verwendungszweck: antifa2020 

Hintergründe:

https://rotehilfe.wien/mit-josef-hat-es-begonnen/

(Foto by Christoph Glanzl)

 

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