Wieder da! Bericht zum 1. Pflichtspiel des WSC nach mehr als 15 Jahren

Ein bissl hat’s gedauert, aber dafür gibt’s jetzt an dieser Stelle noch den Bericht zum ersten Pflichtspiel der WSC Fußball-Sektion nach mehr als 15 Jahren. Den verdanken wir übrigens dem Schützen des ersten Pflichtspieltores nach ebendiesen 15 Jahren: Dominik Feigl – Torschütze, Mittelfeldspieler, Berichtschreiber – eine multifunktional einzusetzende WSC Kraft, der wir hiermit herzlich danken!

Am Sonntag, den 21.August 2016 war es also soweit. Nach einer mehr als 15 Jahre dauernden Unterbrechung spielte der Wiener Sport-Club wieder Fußball. Somit kehrt einer der ältesten, mit einer langen Tradition und Geschichte behafteter Verein, zurück und bereichert den österreichischen Fußball mit seiner Anwesenheit. Endlich möchte man sagen aber gut Ding braucht eben Weile.

Das 1.Pfichtspiel der Saison 2016/17 führte den WSC nach Floridsdorf. Im Rahmen des Wr. Landescups traf man in der 1.Runde auf Radnicki OFK (=Omladinski Fudbalski Klub). Dieser Verein besteht aus in Wien lebenden Spielern und Funktionären mit serbischen Wurzeln und wurde im Oktober 2012 gegründet (Radnicki bedeutet übersetzt „Verein Junger arbeitender Fußballer“). Dessen Heimspiele finden seit dieser Saison auf der Anlage des WBC-IX im 21.Bezirk statt.

Das Spiel auf dem neu wirkenden, sehr modernen Kunstrasenplatz begann gleich mit einer Schrecksekunde für den WSC. Der durchbrechende Stürmer von Radnicki wird von Innenverteidiger Krottmayer kurz vor dem Strafraum gelegt, Schiedsrichter Rajicic zeigt nur Gelb – eine gnädige Entscheidung. Der darauffolgende Freistoß bringt nichts ein. Es folgt das klassische Abtasten zweier Mannschaften, die noch nicht im Rhythmus sind. Radnicki ist spielbestimmend und mit der feineren Klinge, der WSC versucht kompakt zu stehen. Dies gelingt auch bis zu Minuten 27. Dann bekommt Flügelspieler Pavlovic einen Pass ca. 20m vor dem gegnerischen Tor. Obwohl von 5 WSC-Spielern gestellt, behauptet er den Ball, dribbelt sich in den Strafraum und schiebt den Ball an Torhüter D. Nell vorbei ins Tor – 1:0. Danach bekommt Radnicki etwas überhand, aber erst ein Geschenk des Schiedsrichters beschert ihnen den 2.Treffer. Obwohl kein Foul ersichtlich, ertönt auf einmal ein Pfiff und der 2.WSC-Innenverteidiger Feichtinger bekommt den gelben Karton. Den darauffolgenden indirekten Freistoß verwandelt Mijailovic zum 2:0. Aus einer flüssigen Kombination durch die Mitte resultiert noch das 3:0, wieder durch Mijailovic, kurz vor der Halbzeit. Nach der Pause stellt der WSC um. Für den verletzten Flügel Joch (Muskelfaserriss) kommt Kubinger ins Spiel. Gemeinsam mit Hauzenberger bilden sie jetzt die Außenverteidigung, Zavalia und Feigl rücken ins Mittelfeld vor. Die 2.Halbzeit beginnt aber wieder denkbar schlecht für den WSC. Gleich mit der 1.Aktion bekommt Radnicki nach einem Foul nahe der Eckballfahne einen Freistoß zugesprochen. Die präzise Flanke verwertet Ristic ohne erkennbare Gegenwehr per Kopf zum 4:0. Daraufhin stabilisiert sich der WSC wieder, Radnicki schaltet etwas zurück, und kommt zu Offensivaktionen. Nach einer solchen über links kommt in Minute 54 der Ball zu Stürmer Ch. Nell. Dieser fällt nach einer leichten Berührung und nach kurzer Überlegung entscheidet der Schiedsrichter auf Elfmeter für den WSC. Eine schmeichelhafte Entscheidung und eine Chance, die sich Kapitän Feigl nicht entgehen lässt und souverän einschiebt – der 1.Pflichtspieltreffer für den WSC seit 15 Jahren!! Die Antwort folgt prompt. Radnicki mit einer Ecke über rechts, wieder kommt Verteidiger Ristic ungehindert zum Kopfball – 5:1. Der WSC versucht weiter offensiv zu spielen. Nach einem Foul von Ristic entsteht in Minute 67 eine Freistoßsituation ca. 30m vor dem Tor von Radnicki. Feigl zirkelt den Ball in den Strafraum, an Freund und Feind vorbei geht der Ball an die rechte Innenstange, Kasuba reagiert am schnellsten und schiebt ein – nur noch 5:2. Danach folgt eine kurze Drangphase des WSC in deren Verlauf Zavalia die große Chance auf den nächsten Treffer hat. Sein Ball wird jedoch auf der Linie weggespitzelt. Und auch Nell steht nach Zuspiel Zavalias plötzlich alleine vor dem Tor von Ilic. Er überspielt diesen gekonnt, aber auch sein Ball wird auf der Linie noch weggeputzt. Danach ist die Luft draußen beim WSC. In Minuten 83 verletzt sich WSC-Verteidiger Krottmayer, nach einem Luftdreikampf mit einem Radnicki-Stürmer sowie Torhüter Nell, leider noch schwer (Verdacht auf Jochbeinbruch). Klemencic kommt für ihn ins Spiel und auch Solly darf für die letzten Minuten noch ran. In Folge zweier Einzelaktionen durch Martic und Kupka erhöht Radnicki kurz vor Schluss noch auf 7:2. Danach ist das Spiel vorbei.

Resümee

Die spielerische Unerfahrenheit unserer Mannschaft sowie die chaotische Spielleitung des Schiedsrichters führten zu einer im Ergebnis recht deutlichen Niederlage im Cup gegen eine Spielstarke und vor Saisonbeginn mit Spielern größtenteils aus höheren Ligen verstärkten Mannschaft von Radnicki (13 neue Spieler). Eine Revanche folgt in Runde 9 der Meisterschaft, denn da treffen die beiden Teams wieder aufeinander und der WSC wird gestärkt aus dieser Niederlage hervor treten. Bis dahin wartet jedoch noch viel Arbeit auf Spielertrainer Kasuba. Vor allem im Kräftigungs- und Spieltaktischen Bereich liegt noch viel Aufholbedarf. Einsatzbereitschaft, Zusammenhalt und Kampfwille waren schon mal positiv. (Wien, 22.August.2016 – Autor: Dominik Feigl)

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